Die Revision des Christentums

Eine Neudefinition von GUT und BÖSE

Walter Eberle - 02.11.2024

Das Christentum ist in Bedrängnis. Der gefeierte Theologe, Papstfreund und Träger des inoffziellen Nobelpreises für Theologie, Tomas Halik betitelt sein Buch über Wandlungen des Glaubens als NACHMITTAG DES CHRISTENTUMS. Für ihn ist die Situation vergleichbar mit der Situation vor der Reformation. Er ist mit dem Papst der Meinung, dass es zwar auch um den Missbrauch von Autorität und Macht geht, aber letztlich um eine für ihn viel weiter reichende Krise. Er nennt es die Exkulturation des Christentums und findet Unterstützung auch von Annette Schavan, die seine Vorstellungen visionär und ermutigend findet. Was kann mit diesem Begriff gemeint sein? Man muss nur genau hinhören, was in der heutigen Zeit nicht nur gedankenlose Atheismus-Mitläufer, sondern auch nachdenkliche Geister der Kirche vorwerfen bzw. worüber sie lästern. Selbst kritische Menschen aus der katholischen Priesterschaft werden in vielerlei Hinsicht skeptisch in ihrem Glaubensbild, obwohl sie an einen Gott glauben.

Bei der Exkulturation geht es nicht mehr allein um sexuelle Vergehen von einzelnen Priestern. Das reicht von dem in Kirchen-Austritten indirekt erklärten fehlenden Lebens-Nutzen kirchlicher Aussagen über den Hinweis auf die geringe Volksnähe und Verständlichkeit biblischer Aussagen bis zum Nichtglauben an irreale Wundertaten. Die Kritik ist auch erkennbar an der emanzipatorischen Suche nach der weiblichen Seite Gottes und der Gleichberechtigungsforderung für Frauen in der kirchlichen Organisation. Sie gipfelt im spöttischen Vorwurf der Religiotie. Und angesichts der parteipolitischen Hörigkeit einiger Kirchenführer und missratener Erklärungen der Bischofskonferenz entsteht geradezu eine Kirchenfeindlichkeit.

Die notwendige Verbindung von Religion und Psychologie, um die sich Eugen Drewermann verdient gemacht hat, wird nur von wenigen christlichen Führungspersönlichkeiten erkannt.

Neben Prof.Halik auf katholischer Seite ist es vor allem Prof.Thomas Schirrmacher, der Sprecher der “Weltweiten Evangelischen Allianz“ und Vorstandsmitglied der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte auf evangelischer Seite.

Er hat erkannt, dass man viele Aussagen in der Bibel – vor allem in den Paulus- Briefen-- überhaupt nur mit anderer Sichtweise , nämlich komplementär -polar, verstehen kann.

Der Verfasser ist mit seinem -System von komplementären Einschätzungshilfen (KEH) als Unternehmensberater seit vielen Jahren Wegbereiter eines solchen alternativen Menschenbildes. Bei KEH betrachtet man in sogenannten Merkmalsets jede Charakterseite eines Menschen als positives Potenzial und werthaltig, muss aber auch zur Kenntnis nehmen, dass jede gute und wertvolle Charakterseite durch Einseitigkeit und Überziehung zu Fehlverhalten und zum Übel führen kann; nämlich dann, wenn sie unangemessen, unpassend und irrig eingesetzt wird.

Wenn heute junge Menschen AFD wählen, rätseln viele: warum? Es sind nicht nur Proteste gegen die Vorherrschenden. Es ist die Suche nach befriedigenden Antworten auf ihre Fragen; nicht allein nach der Zukunft, auch nach der richtigen täglichen Umgangsform. Fragen, die ihnen von den geistig Verbrauchten und Halbgebildeten nicht beantwortet werden können. Deren Welt- und Menschenbild ist überholt. Sie sind einseitig eingeschliffen; aber es ist ihnen nicht bewusst.

Mit einem alternativen Menschenbild als Basis eröffnen sich neue Horizonte und wird das Leben erträglicher. In der östlichen Welt ist diese Denkweise und dieses Menschenbild mit Yin und Yang längst beheimatet. Nach meinen Erfahrungen – auch mit verständigen Älteren-wird es sich auch im Westen durchsetzen und in absehbarer Zeit das Schwarz-Weiß-Bild, das bei uns als christliches Menschenbild immer noch vorherrscht, ablösen. Es ist aber nicht christenfeindlich, sondern urchristlich und korrigiert eine seit Augustin eingeschlagene Fehlorientierung des Christentums.

Immerhin waren sich Jürgen Habermas und Bischof Ratzinger vor seiner Papstwahl einig, dass der liberale, säkulare Humanismus und das Christentum einander brauchen, miteinander kompatibel sein sollten und Glaube unverzichtbar ist.

Diese ganze Entwicklung erinnert an die uralte Forderung von G.E. Lessing, christliche Offenbarungen auch aus der rationalen Vernunft-Perspektive zu verstehen. Seit seiner Schrift zur Erziehung des Menschengeschlechts steht dies im Raum.

Halik fordert folglich eine radikale Erneuerung, und dies kann nach seiner Ansicht nicht nur eine Veränderung von Institutionen und Strukturen sein. Für ihn bedeutet Religion auch “religere“ d.h. neu lesen, die Bibel neu interpretieren und in einen neuen Kontext stellen. Es geht bei der inneren Erneuerung um eine Vertiefung der Theologie und der Spiritualität. Die Verbindung von Psychologie und Theologie ist aber im Christentum offensichtlich verloren gegangen. Die bevorzugte Hinwendung zur Barmherzigkeit im Christentum war weltfremd und zu einseitig. Sie hat vertrauensselige Gutmenschen produziert, die im Überschwang das Falsche tun.

Der entscheidende Umbruch vom Jesus-Verständnis des Ur- Christentums, das man aus den Paulus-Briefen als komplementär-polare Weisheitslehre herauslesen kann, zum heutigen Gottesbild in der christlichen Lehre ist mit dem machtpolitischen christlich -kirchlichen Religionsverständnis von Augustinus, dem großen Kirchenlehrer, geschehen. Er hat zwar dem Christentum viel gegeben und versucht, die Kirche widerstandsfähig und sturmfest zu machen. Um die Fehlentwicklung zu verstehen, sollte man jedoch Werdegang und Hintergrund von Augustinus kennen. Wie kam er zu der These von Gut und Böse, die er zur Festigung des Christentums in die Welt gesetzt hat und wie sie bis heute das christliche Menschenbild als ein lineares Schwarz-Weiß-Bild geprägt hat ?

Zur Entstehung der Ansichten von Augustin muss man wissen, dass er Jurist und Rhetor war und sich vom Manichäer zum christlichen Glauben hin bewegt hat. Als Manichäer hing er der Vorstellung an, dass die Welt das Erzeugnis eines bösen Gottes sei, und der Mensch aus diesen Zwängen zur Lichtgestalt des guten Gottes aufsteigen muss: ein Schwarz-Weiß-Bild vom Bösen zum Guten. Die Gläubigen sind gut, die Nichtgläubigen böse. Die ursprüngliche Schwarz-Weiß-Betrachtung hat Augustin beibehalten, aber er hat sie gedreht und zum Ausgangspunkt einen guten Gott gewählt, den er salbungsvoll und liebevoll beschrieb und den er als süß empfand. Seine Begründung und Gottesverehrung liest sich wie das Gesülze eines Liebeskranken ; untermauert mit Argumenten, die in typisch juristisch logisch-linearer und teilweise rabulistischer Beweisführung gehalten sind. Ergebnis: Das Böse ist das Nichtvorhandensein des Guten. Eine bei Licht besehen zwar wortreich begründete, aber geistig wenig ergiebige Erklärung des Bösen.

Die sich aus dem einseitig lieben , guten und süßlichen Gottesbild zwangsläufig ergebende Frage , wie angesichts des vielen Leids in der Welt sich dieses mit einem lieben und guten Gott vereinbaren lässt, hat viele Philosophen und große Geister in der Welt beschäftigt. Seit Leibniz ist sie als Theodizee-Frage bekannt: Warum lässt ein lieber Gott Leid zu? Die Leibniz-Antwort, dass unsere Welt die beste aller möglichen Welten sei, wurde nicht angenommen. Erhalten blieb deshalb als christliche Erklärung die Vertröstung auf das Jenseits.

Bereits der in der Theodizee-Diskussion vorsichtig geäußerte Hinweis , dass es von Gott so arrangiert sein könnte, dass wir uns reinigen und retten könnten, geht über das traditionell-christliche Verständnis eines lieben Gottes hinaus. Immerhin liegt in diesem Antwortversuch eine Erkenntnis, die auch der jetzige Papst so formuliert hat: Leiden sind stets auch Lehren! Mit der Frage: “wozu war das Leid gut?“ wie auch mit der Frage: “warum widerfährt mir dies ?“ kommt man dem Problem sicher näher. Stellt man diese Fragen dem einzelnen Menschen, dann landet man von der religiösen Seite kommend auch bei der Psychologie und Psychotherapie: Was habe ich falsch gemacht ? und wie kann ich es richtig stellen? Mit dieser Fragestellung haben sich im Laufe der Zeit große Denker, von denen auch viele dem christlichen Glauben nicht zugetan waren, beschäftigt . Philosophen wie auch Religionswissenschaftler und Seelsorger aber haben meistens die psychologische Seite ausgeblendet, was neuerdings Tomas Halik bemerkt, und deshalb will er die Verbindung wiederherstellen.

Soweit sich Psychologen mit der Thematik der Lebensverbesserung befasst haben , wurde in der Regel die religiöse Seite ausgeklammert. Beweiskräftig aufhängen kann man diese Behauptung am Umgang mit dem Begriff der Versöhnung. Wo er im Angebot von Psychologen und Psychotherapeuten fehlt, ist dies ein Erkennungszeichen für unchristliche Verfahrensweise. In Traumatas hat man heute einen laizistischen Ersatz gefunden.

In religiöser Hinsicht gibt es ein bestimmtes und ein bedingtes Schicksal, was in dem Spruch verborgen ist: Lerne unterscheiden zwischen dem, was Du mit Deiner Person und Deinem Charakter ändern kannst und dem, was Du unausweichlich als Schicksal hinnehmen musst.

In dieser Hinsicht sind heute in unserer Gesellschaft drei markante Bruchstellen zu verorten:

 

 

1) In der gegenwärtigen wirtschafts- und währungspolitischen Diskussion glauben viele Menschen, die in politischer Verantwortung stehen, allen Ernstes, man könnte Wohlstand schaffen, indem man beliebig Geld druckt und verteilt, ohne dass entsprechende Werte geschaffen werden.

Weltweit gibt es Verschuldungsorgien. Die auch in der gottmenschlichen Natur begründeten Gesetzmäßigkeiten des Marktes zur Schaffung von Wohlstandswerten aber sind nicht der willkürlichen Planungsgestaltung von ignoranten Bürokraten unterworfen. Der Marktausgleich ist weitaus mehr als nur ein individualistischer, finanzkapitalistischer und gottloser Ausgleichsmechanismus. Das hat auch der vielfach missinterpretierte Adam Smith schon gewusst. Letztlich sind Vertrag und Markt für die Individualabstimmung und Wahlen für die demokratische Kollektivabstimmung die gottgewollten human akzeptierbaren Regulative für den Ausgleich der materiellen und immateriellen Bedürfnisse der Menschen und zugleich Legitimationsbasis für zwischenmenschliches Handeln und Machtausübung. Der große verbleibende Rest im zwischenmenschlichen Interessenausgleich ist die nicht gottgewollte willkürliche Gewalt. Sie zugunsten von Markt und Wahl zurückzudrängen ist eine Herkules-Aufgabe, über die der komplementär-polar orientierte und weltweit für Menschenrechte zuständige Thomas Schirrmacher aus seiner Erfahrung kundig berichten kann.

 

2) In der gegenwärtigen Umweltdiskussion gewinnt man den Eindruck, dass manche Politiker meinen, in einen vorbestimmten Weltengang eingreifen und das hoch-komplexe Klima nach Belieben gestalten zu können. Roland Baader hat dies in seinen Schriften zutreffend als Gottspielerei gebrandmarkt. Bei aller Berechtigung für die Verhütung bestimmter Umweltschäden muss man doch konstatieren: Die Umwelthysterie nimmt immer mehr pseudo-religiöse , fanatische und nur noch gefühlsgesteuerte Züge an, die Angst machen sollen und politisch missbraucht werden. Wissenschaftlichkeit wird mit Hilfe von Big Data vorgetäuscht, und vorliegende anderweitige wissenschaftliche Befunde werden dabei unterschlagen und verschwiegen. Finanziell notwendige Vorkehrungen gegen den erkannten Klimawandel und Unwetter-Gefahren fallen einer ideologischen Chimäre von Wachstumsverzicht zum Opfer.

3) in der außenpolitischen Diskussion setzen sich die Kriegstreiber, die Gewalt als geeignetes Mittel der Auseinandersetzung bevorzugen, gegenüber den notwendigen gemäßigten, diplomatischen und konsenssuchenden christlichen Verhandlungs-Aktivitäten durch. Feindbilder werden gepflegt, wo wechselseitiges Verstehen gefragt ist. Es wird nicht erkannt, wes Geistes Kind diese Anführer sind und welch bösartigen Auswüchse einseitiger und extremer Charakterzüge bei manchen Politikern erkennbar sind. Sie werden von aller Welt hofiert, mit Staatsempfängen hochgejubelt und mit Geldern überschüttet.

In der innenpolitischen Diskussion wird der Begriff der Demokratie beliebig definiert und ausgeweitet und als politische Waffe eingesetzt. Etablierte Parteien verständigen sich sogar darauf, mit dem Begriff des Undemokratischen auch solche Volksvertreter zu diffamieren, die durch akzeptierte Wahl-Spielregeln zum Mandat gekommen sind. Man entzieht sich der Diskussion und bekennt sich offen zu einer verfassungswidrigen Brandmauer, die nur dazu dient, Konkurrenz mit miesen Techniken und unter Staats-Missbrauch auszuschalten, weil man die eigene Unfähigkeit und eigenes Fehlverhalten verschleiern will. Rechts- und Vertragsbruch sind mehr und mehr an der Tagesordnung. Wenn das nicht frevelhaft ist !

 

Wie kann man diesen Zuständen begegnen? Nur wenn man sie erkennt und benennt. Dies ist die Voraussetzung aller Lösungswege.

Lösungsansätze werden heute überwiegend nur dort gefunden , wo Leid und Krankheit individuell erkennbar und nachvollziehbar durch falsche Lebensführung einzelner Menschen erklärt werden können. Aber selbst die Psychosomatik steckt hier noch in ihren Anfängen und wird auch weithin geringschätzig behandelt, weil sich Medizin nicht mit Psychologie verbinden will.

In der zwischenmenschlichen Gestaltung hängt es - für manche leicht, für andere schwer erkennbar – von den individuellen Charakterweisen der Menschen ab, was an Gutem oder Bösem geschieht. Immer sind es die extrem ausgeprägten Charakterzüge der Beteiligten, welche wegen ihrer überzogenen Einseitigkeit nicht mehr über die für die Bewältigung einer Situatíon/Aufgabe notwendigen Verhaltensweisen verfügen. Bei krasser Einseitigkeit verkümmert die Fähigkeit, eine Aufgabe mit gegenseitiger Anforderung zu erfüllen. So entsteht Unangemessenes, Schlechtes, Verwerfliches , Böses, Sündhaftes. Der Begriff BÖSE ist in dieser Hinsicht nur passend für direktes zwischenmenschliches Geschehen und Leidzufügung. Der allgemein gültige Begriff für alle einseitigen Gewohnheiten im Denken und Handeln, die unangemessen eingesetzt, zu “Leid und Leiden“ führen, lautet ÜBEL. Dies ist das Frevelhafte im Verhalten, aber auch schon das Fehlerhafte im polaren Denkstil von KEH.

Im alternativen Menschenbild des Komplementär-polaren Denkens ist diese Definition von “sündhaft“ angelegt.

Damit reiht man auch so infame Betrugs-Praktiken wie das amerikanische Währungs-System in die Vorwurfzone des Verwerflich/ Sündhaften ein. Von Ford ist der Spruch überliefert, dass die amerikanische Bevölkerung schon morgen eine Revolution anzetteln würde, wenn sie verstehen würde, wie dieses System funktioniert. Die Chinesen haben es inzwischen allerdings verstanden.

Verwerflich sind auch die ganz offensichtlichen Lügen-und vor allem Verschweigungs-Praktiken ( Informations-Lücken und Wortverdrehungen) von Politikern aller Couleur, wie man sie täglich – auch in den Medien - erlebt.

Denn auch für die große Politik gilt: Leiden – sprich: wirtschaftliche und gesellschaftliche Missstände und Nöte – sollten Lehren sein. Das alte Testament bietet mit Sodom und Gomorrha, Turmbau zu Babel oder den vier apokalyptischen Reitern anschauliche Beispiele.

In dieser Hinsicht liegt die Lösung in der Selektion der für eine verantwortliche Politik zuständigen und geeigneten Personen und in der Bildung, Urteilskraft und Menschenkenntnis der Wähler.

Solange Verhaltenskunde mit Elementaregeln für Selbsterkennung und Menschenkenntnis, wie sie in allgemein verständlicher Form das komplementär-polare KEH System bietet, nicht Gegenstand unseres Bildungssystems sind, braucht einem nichts zu wundern.

Kriege sind immer provoziert worden von Menschen, deren Veranwortungsbewusstsein bis zur Skrupellosigkeit Im Defizit war und deren Konsens-und Friedensfähigkeit duch ihre Aggressivität und fanatische schwarz-weiße Feindbilder lahmgelegt ist Für einen geschulten Menschenkenner sind diese Menschen-Typen allerdings mit einer tauglichen Technik der Potenzialschätzung identifizierbar.

Bei der in der Neuen Züricher Zeitung abgelaufenen Serie über die großen Kriegsverbrecher der Geschichte wird dies aus deren Intim-Biographien deutlich. Natürlich kommen Schauspielerei, Geltungssucht , Machtgier und Betrügerei mit dazu. Aber dass hinter auffällig extremer Anpassungsfähigkeit auch Schauspielerei, hinter extrem profilierten Auftreten und gekonnt – bewusster Selbstdarstellung auch Geltungssucht, hinter extremer Cleverness und Schläue auch Betrügerei zum Vorschein kommen, kann man deutlich nur mit komplementär -polarer Sichtweise und Menschenkenntnis erfassen.

Wie Böses aus dem Charakter und damit aus den im Menschen durchaus positiv und konstruktiv angelegten, aber manchmal extrem einseitigen Trieben entstehen kann, das wird nur zutreffend nachvollziehbar, wenn man mit einem hilfreichen, realistischen und wahrhaftigen Menschenbild umgehen und menschliche Beziehungsgestaltung erklären kann. Krasse Einseitigkeiten sind dann mit tauglichen Erkennungstechniken (“geistiges Werkzeug“) durchaus erkennbar Dies ist die Voraussetzung dafür, künftig schwerwiegendes Leid- vor allem Kriegsleid – zu verhindern.

Als Fazit ist festzuhalten: Es gibt so viele Tugenden wie es im Charakter menschliche konstruktive und werthaltige Antriebskräfte gibt. Ulrich Wickert hat in seinem Buch der Tugenden auf die Vielzahl möglicher Tugenden hingewiesen. Im KEH-System sind sie als Merkmalsets aufgeschlüsselt. Der Apostel Paulus summiert diese Triebe unter Kraft und Liebe.. Aber es gibt potenziell genau so viele Untugenden und Sünden wie es extrem überzogene , unpassend und unangemessen ein- und umgesetzte Charakterzüge gibt, die ins Verderben führen können.

Licht und Schatten, zwei Seiten einer Münze, Plus und Minus in der Physik; eigentlich müsste man es wissen, denn Polarität ist Urwissen . Stringent gedachte Komplementarität ist in der Menschenwissenschaft mit der Dialogik noch jüngeren Datums. Seit Niels Bohr aber ist komplementäre Polarität als naturwissenschaftliches Phänomen längst ins moderne Leben getreten.

Komplementär-polares Wissen zur Menschenwissenschaft kann man in den Paulus-Briefen in der Bibel erkennen und muss wohl der göttliche Funke in der Weisheit von Jesus gewesen sein.

Zwei Zitate aus der Bibel sind ziemlich beweiskräftig:

Von Jesus selbst ist als Abschiedsrede überliefert: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“

Bei Paulus, dem Interpreten von Jesus, heißt es in seinem Brief an Timotheus:

„Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht“

Zu beiden Zitaten kann man mit Persönlichkeits-Portfolios im KEH System voll verständliche Erklärungen abgeben.

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